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Zirkuläres Wirtschaften

Reduktion von Emissionen durch zirkuläres Wirtschaften bedeutet für Produktionsunternehmen und besonders für Projektmanager häufig den Verlust von Freiheitsgraden, denn die eingesetzten Materialien sollen im Kreislauf geführt und wiederverwendet werden. Dazu muss die Kenntnis der Materialeigenschaften über den gesamten Lebenszyklus bekannt sein und deren Verwendung und Weiterverarbeitung.

Kunststoffe, die durch chemisches Recycling in ihre Bestandteile zerlegt werden, aus denen dann wieder Monomere und Polymere hergestellt werden, besitzen die gleichen Eigenschaften wie Kunststoffe aus fossilen Rohstoffquellen und können auch entsprechend verarbeitet werden. Möchte man aber die Gesamtemissionen im Unternehmen deutlich reduzieren, so geben die verwendeten Polymere die Art der Wiederaufbereitung vor. Beim mechanischen Recycling von Polyester im geschlossenen Kreislauf entstehen beispielsweise nur die Hälfte der Emissionen, die anfallen, wenn PET pyrolysiert und anschließend wieder polymerisiert wird*.

Allerdings stehen dem mechanischen Recycling oftmals die Weiterverarbeitung und der Gebrauch der hergestellten Produkte entgegen. Bei Kenntnis des gesamten Lebenszyklus können aber durch Änderungen im Produktdesign bzw. in der Weiterverarbeitung manchmal doch noch geeignete Recyclinglösungen realisiert werden.

So können bedruckte Textilien gar nicht im closed Loop recycelt werden, wenn die Farbstoffe chemisch an die Faser gebunden sind, denn entsprechendes buntes Polyester lässt sich nicht mehr optimal erneut bedrucken. Durch Verwendung von Pigmenttinten können aber Recyclate aufgereinigt und wiederverwertet werden.

Projektmanager müssen daher in allen Stadien des Projekts einen Überblick über die weitere Verwendung haben, was zum Teil aber geschütztes Know-how der Kunden und Weiterverarbeiter ist. Daher wird durch die Einführung von zirkulärem Wirtschaften die Notwendigkeit der Vertragsprüfung am Anfang eines Projektes immer wichtiger, damit Informationen über Unternehmensgrenzen hinweg ausgetauscht werden können. Hilfreich können daher Kooperationen oder andere Arten einer engen und vertrauensvollen Zusammenarbeit sein. So kommt zusätzlich zum Projektmanagement und der fachlichen Arbeit noch das Thema Compliance und Recht auf das Projektmanagement zu, d.h. zusätzliche Aufgaben beim Ökodesign von Produkten.

* A.E. Schwarz, T.N. Ligthart, D. Godoi Bizarro, P. De Wild, B. Vreugdenhil, T. van Harmelen, Plastic recycling in a circular economy; determining environmental performance through an LCA matrix model approach, Waste Management, Volume 121, 2021, Pages 331-342,

Eionet Report - ETC/WMGE 2021/3, Greenhouse gas emissions and natural capital implications of plastics (including biobased plastics), May 2021, Authors: ETC/WMGE experts: Ive Vanderreydt (VITO), Tom Rommens (VITO), Anna Tenhunen (VTT), EEA experts: Lars Fogh Mortensen, Ida Tange ETC/WMGE